Vergriffene Werke
Rabbit News, Ausgabe 1

Rabbit News

Die erste von Kaninchen für Kaninchen herausgegebene Zeitschrift

Natürlich fiel uns die Auswahl aus den Artikeln in der ersten Ausgabe der Rabbit News nicht leicht. Und da haben wir uns gedacht, warum nehmen wir nicht das Interview, das Zosias "Untertan" Alex, der auch für den Druck und das Layout verantwortlich zeigt, mit der Autorin und Herausgeberin geführt hat. Da wird eigentlich alles Wesentliche gesagt. Doch lassen wir das Vorgeplänkel und kommen wir gleich zur Sache. Wir wünschen bei der Lektüre viel Vergnügen.


Rund um den Globus bekannt - Interview mit Freifrau Zosia von und zu Loh, geborene Braun

Rabbit News (RN): Gnädige Frau, Sie leben nunmehr seit fünf Jahren mit Menschen zusammen. Wie würden Sie dieses Zusammensein charakterisieren?

Freifrau Zosia von und zu Loh (FFZ): Nach einer gewissen Angewöhnungszeit von beiden Seiten entwickelte sich das Zusammenleben mit meinen Menschen recht zufriedenstellend.Ich konnte sie im Grossen und Ganzen nach meinem Gutdünken formen. Von ein paar Ausnahmen mal abgesehen habe ich meine Menschen recht gut im Griff. (...)

RN: Ich glaube, man kann durchaus behaupten, dass Sie in den vergangenen fünf Jahren eine unglaubliche Karriere aufgebaut haben. Sie sind mittlerweile rund um den Globus nicht nur bekannt, sondern fast auch schon zu Hause. Was ist das für ein Gefühl?

FFZ: Ich muss gestehen, dass ich vor allem zu Beginn meiner Karriere ab und zu recht aufgeregt war. Ich musste mich zunächst an diese Situation des Berühmtseins gewöhnen. (...) Wenn man bedenkt, dass ich doch einige Arbeit mit meinen zwei Menschen hatte, als ich sie langsam und behutsam in meinen Hofstaat einführte und gleichzeitig mein Bekanntheitsgrad immer grössere Ausmasse angenommen hatte, kann man leicht nachvollziehen, dass es nicht immer leicht für mich war, genügend Zeit für meine individuellen Kontakte aufzubringen. Gerade sie aber müssen intensiv gepflegt werden.

RN: Sie können sich ja kaum vor Fanpost retten, seit Sie Ihren ausserordentlich erfolgreichen Internetauftritt hinter sich gebracht haben. Haben Sie mit einem solch gewaltigen Echo aus aller Welt gerechnet?

FFZ: Ich möchte durchaus nicht unbescheiden wirken, wenn ich nun sage, dass es mir durchaus bewusst war, Interesse zu wecken. (...) Dass dieses Echo dann noch gewaltiger ausgefallen ist, nehme ich mit Genugtuung gerne zur Kenntnis. Dazu kommt noch, dass ich als Kaninchendame im besten Alter naturgemäss Aufmerksamkeit auf mich ziehe. Mein Äusseres entbehrt schliesslich nicht einer gewissen Anziehungskraft.

RN: Dem kann man nur von ganzem Herzen zustimmen. Gnädige Frau, Sie sind ja auch schriftstellerisch tätig. Zwei erfolgreiche Werke haben Sie bereits in Ihrem eigenen Verlag veröffentlicht. Nun sind Sie mit dieser ersten Ausgabe der "Rabbit News" auch in die Presselandschaft eingestiegen. Als Verlegerin und Chefredaktorin in einer Person haben Sie sich eine Menge Arbeit zusätzlich aufgebürdet. Wird Ihre schriftstellerische Tätigkeit darunter leiden?

FFZ: Da ich, wie sie richtig bemerkt haben, nicht nur Verlegerin der "Rabbit News" bin, sondern auch als Redaktorin arbeite, werde ich natürlich auch weiterhin schriftstellerisch tätig sein. Auch wenn es naturgemäss ein anderes Schreiben ist, so kann ich doch für meine künftigen Abhandlungen und Novellen unschätzbare Erfahrungen sammeln. Darüber hinaus hat es mich nun mal gereizt, mich als Journalistin zu betätigen, recherchieren zu können, als Chefredaktorin auch die Bildauswahl zu treffen, mich ums Layout zu kümmern usw. Obwohl es nicht immer leicht ist, mich um alles zu kümmern. Gerade das Recherchieren macht mir manchmal doch einiges Kopfzerbrechen.

RN: Wie darf man das verstehen?

FFZ: Nun sehen sie, meine ganze Tätigkeit spielt sich in den vier Wänden meiner Residenz ab. Ich komme eher selten dazu, irgendwo vor Ort Berichterstattung machen zu können. Zum Glück gibt es nun das Internet und E-Mails. So bin ich jederzeit in der Lage, rund um den Globus auf dem Laufenden zu sein. Allerdings mit der Einschränkung, dass ich während der Nachtstunden nicht ins Netz kann.

RN: Weshalb denn nicht während der Nacht?

FFZ: Sie sprechen hier eines der Probleme an, die ich bis heute noch nicht zufriedenstellend mit meinen Menschen lösen konnte. Wenn man mich zum Mitternachtssoupé bittet, das ich traditionsgemäss in meinem Schlafraum einnehme, schliesst sich das Tor hinter meinem Schlafgemach und ich muss mich den Rest der Nacht darin aufhalten. Natürlich für eine Journalistin eine untragbare Situation. (...) Ich habe zwar in letzter Zeit versucht, sie zu überlisten und bin einfach nicht zum Essen erschienen. Doch als ich mich dann später anschlich, um meinen wohlverdienten Happen in Ruhe zu geniessen, stellte ich mit Schrecken fest, dass mein Soupé einfach entfernt worden war. Nun sie werden verstehen, dass ich nicht immer auf meine saftigen grünen Kohlrabi- und anderen Blätter verzichten möchte. Ich hoffe aber, in absehbarer Zukunft dieses Problem auch noch lösen zu können.

RN: Gnädige Frau, ich danke Ihnen für dieses Gespräch und wünsche Ihnen in Ihren weiteren Tätigkeiten viel Erfolg Da Sie ja nicht aus dem Geschlecht der Widder abstammen kann ich Ihnen auch ohne weiteres den Wunsch mitgeben: Halten Sie die Ohren steif!
Interview: ala


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